Inhalt:
- Was Planer und Verarbeiter über Furnier- und Lamellenseiten wissen sollten
- 1. Aufbau: Furnierseite vs. Lamellenseite
- 2. Sichtqualität nur bei Standardhöhen
- 3. Sonderhöhen: Warum sie keine Sichtqualität mehr haben
- 4. Warum man Sichtqualität nicht „nachhobeln“ kann
- 5. Praxistipp für Planer und Ausschreibungen
- Fazit
Was Planer und Verarbeiter über Furnier- und Lamellenseiten wissen sollten
BauBuche steht für höchste Präzision, enorme Festigkeit und eine elegante Holzoptik. Doch wer mit BauBuche in Sichtqualität arbeitet, sollte genau wissen, wie die Oberflächen aufgebaut sind – und wann aus einer „Sichtseite“ schnell eine technische Seite wird.
1. Aufbau: Furnierseite vs. Lamellenseite
Ein BauBuche-Träger besitzt immer zwei Furnierseiten und zwei Lamellenseiten.
- Die Furnierseiten zeigen die typische, feine Linienstruktur und sind bei Pollmeier BauBuche standardmäßig als Sichtseiten vorgesehen.
- Die Lamellenseiten verlaufen quer dazu und zeigen die Schichtung der einzelnen Furniere – technisch interessant, aber optisch unruhiger.
Damit ist klar: Wer BauBuche-Sichtflächen plant, sollte immer darauf achten, dass die Furnierseiten sichtbar bleiben.
2. Sichtqualität nur bei Standardhöhen
Pollmeier fertigt BauBuche-Träger GL75 in fest definierten Standardhöhen im 40-mm-Raster (z. B. 120, 160, 200, 240, 280, 300 mm usw.).
Diese Träger sind beidseitig geschliffen (Körnung 80) und gefast und werden als Sichtqualität geliefert.
Das bedeutet: Nur bei diesen Standardmaßen entspricht die Oberfläche der optischen Qualität, die Architekten und Bauherren erwarten.
3. Sonderhöhen: Warum sie keine Sichtqualität mehr haben
Wenn ein Träger in einer nicht standardisierten Höhe benötigt wird, wird er im Werk auf das gewünschte Maß heruntergehobelt. Dabei gilt:
- Das Hobeln kann bis zu 20 mm Materialabtrag bedeuten.
- Die gehobelte Seite verliert ihre Sichtqualität, weil die Furnierstruktur durch das Hobeln aufbricht.
- Die Abrechnung erfolgt dennoch auf Basis des vollen Querschnitts, also der ursprünglichen Standardhöhe.
Kurz gesagt: Bei Sonderhöhen bekommt man zwar das gewünschte Maß, aber keine gleichwertige Sichtoberfläche.
4. Warum man Sichtqualität nicht „nachhobeln“ kann
Die Schichten in BauBuche sind nicht wie bei Spanplatten exakt parallel, sondern leicht miteinander verzahnt. Dadurch wirkt die Oberfläche sehr lebendig – lässt sich aber nicht nachträglich in Sichtqualität herstellen.
Ein nachträgliches Hobeln zerstört das Furnierbild dauerhaft. Nur durch Aufleimen eines zusätzlichen Sichtfurniers könnte man wieder eine optisch hochwertige Fläche erzielen – was jedoch wirtschaftlich kaum sinnvoll ist.
5. Praxistipp für Planer und Ausschreibungen
- Sichtflächen immer im Standard-Höhenraster planen.
- Sonderhöhen nur dort einsetzen, wo die Oberfläche später verdeckt ist.
- In der Ausschreibung klar angeben, welche Flächen in Sichtqualität gefordert sind.
- Bei Unsicherheiten Rücksprache mit einem BauBuche-Verarbeiter oder direkt mit Pollmeier halten.
Fazit
Die Sichtflächen bei BauBuche sind ein echter Blickfang – aber nur, wenn sie richtig geplant werden. Standardhöhen garantieren Sichtqualität ab Werk. Wer davon abweicht, muss mit technischen Oberflächen rechnen. Wer diese Unterschiede kennt, kann die BauBuche-Ästhetik gezielt einsetzen und vermeidet teure Überraschungen auf der Baustelle.